Kultur

culture Kultur - das klingt so abgehoben, mir fällt aber derzeit kein besserer übergreifender Begriff ein. Kultur kann vieles sein, für mich besteht sie im täglichen Leben hauptsächlich aus Musik, Filmen, Festivals und Reisen. Wer Opern, klassische Musik und große Meister sucht, wird hier vermutlich wohl eher nicht fündig.

Unterabschnitte von Kultur

Netiquette

Die Netiquette begleitet mich eigentlich schon mein ganzes Onlineleben lang. Und irgendwie bin ich hin- und hergerissen. Zum einen empfinde ich die in den verschiedenen Ausprägungen dieses Verhaltens-Regelwerks als sinnvoll und teilweise auch notwendig, zum anderen irritiert es mich allerdings nach wie vor, dass all diese Regeln extra niedergeschrieben werden müssen, weil sie für mich nahezu ausnahmslos selbstverständlich sind.

Mein Problem an dieser Stelle ist, dass ich meine Erziehung und meine eigenen moralischen Standards auf andere projiziere. Ich erwarte, dass andere Menschen genauso funktionieren. Das führt oft genug zu Enttäuschungen auf beiden Seiten, ich kann es nur leider nicht abstellen. Meine Grundüberzeugungen sind ein integraler Bestandteil meiner Persönlichkeit, die werde ich nicht ändern (können) - und will es auch nicht. Daher irritiert es mich immer wieder, wenn Menschen sich nicht an dieselben Grundregeln des menschlichen Miteinanders orientieren wie ich.

Dabei ist die Netiquette für mich eigentlich mit einem Satz zusammenfassbar: “Sei kein Arschloch und respektiere die Grenzen Deiner Mitmenschen”. Genau wie im real life. Ja, das beinhaltet in den meisten Fällen, noch einmal kurz nachzudenken, bevor man etwas raushaut. Ist es offensiv? Ist es verletzend? Kann mein Gegenüber es vielleicht dennoch so interpretieren? Kann ich es ggf. entschärfter formulieren? Und wenn nicht: Muss ich überhaupt etwas schreiben?

Ich versuche daher, mich an ein paar einfache Regeln zu halten und würde mich freuen, wenn jede Person, die mit mir Kontakt aufnimmt, diese ebenfalls respektiert:

  • Verhalte Dich der Situation angemessen
  • Verzichte auf Anfeindungen, Angriffe oder Beleidigungen
  • Gehe in einem Disput nicht “ad hominem”, bleibe also auf sachlicher Ebene
  • “Bitte” und “danke” erhöhen die Chance, positiv wahrgenommen zu werden
  • Forderungen sind in den meisten Fällen unangemessen
  • Außerhalb des beruflichen Kontexts bitte nicht “siezen” ;)
  • Nicht alles muss kommentiert werden
  • “Nein” heißt “nein”, respektiere Grenzen
  • Bei Missverständnissen am besten direkt nachfragen, die meisten lassen sich schnell klären
  • Sag Bescheid, wenn Du Dich mit einer Situation unwohl fühlst
  • Toleriere die Eigenheiten Deines Gegenübers und respektiere sie, wenn möglich

Das alles sind Dinge, die ich einzuhalten versuche. Ich zwinge niemanden, sich daran zu halten und glaube auch nicht, dass diese Regeln allgemeingültig überall funktionieren. Für mich (und im Kontakt mit mir) erscheinen sie aber sinnvoll.

Unterabschnitte von Spiele (WIP)

Flugsimulatoren

Rückblickend sind Flugsimulatoren vermutlich das eine Genre, das sich von Anfang an bis heute wie ein roter Faden durch meine Spielegeschichte zieht. War es damals am C64 noch der Einstieg mit Mig Alley Ace , Ace of Aces und - ganz simpel und noch nicht mal ein Simulator - Airwolf , ging es auf dem ersten PC dann rund: Secret Weapons of the Luftwaffe , Aces Over Europe , 1942: The Pacific Air War , A-10 Cuba , EF 2000 , F22 Raptor und natürlich der legendäre Microsoft Flight Simulator sowie diverse andere Produkte dieses Genres (ganz aktuell: X-Plane 12 ) landeten auf den verschiedenen PCs, die ich bis heute mein Eigen nennen durfte. Natürlich blieb es auch nicht nur bei realistischen Simulatoren: Schon damals war ich dem originalen Elite unter DOS verfallen, später kam Egosofts X-Reihe dazu (der ich bis heute treu bin) und natürlich die moderne Elite-Version Elite: Dangerous . Und seit ich Kerbal Space Program (nicht Version 2, die eine mittelschwere Katastrophe darstellt) spiele, verstehe ich sogar ein wenig Orbitalmechanik und habe mich in die Herausforderungen der realistischen Navigation im luftleeren Mikrogravitations-Raum eingearbeitet.

Faszination Technik & Verständnis

Was mich an dem Genre (und allen Subgenres) so reizt? Vermutlich die Kombination aus Geschicklichkeit, dem benötigten Verständnis der Flugmechaniken und natürlich der Technik ansich. Je umfangreicher, je präziser eine Simulation ist, desto mehr kann ich darin versinken. Flugzeuge starten und landen: Geschenkt, ersteres ist eine reine Fingerübung, letzteres je nach Umgebungsparametern schon eine Herausforderung. Aber hast Du schon einmal versucht, ein komplett abgeschaltetes Flugzeug hochzufahren und abflugbereit zu machen? Oder den Autopiloten richtig zu programmieren? Mit zufälligen Fehlern und Ausfällen der komplexen Bord-Systeme im Flug zurecht zu kommen?

Setz mich vor einen Flugsimulator mit hunderten von Knöpfen, Schaltern, Anzeigen und anderen Bedienelementen und ich bin für die nächsten Stunden beschäftigt. Gerade Software wie das oben genannte X-Plane 12 hat eine unglaubloche Fülle an realistisch simulierten Flugzeugen, komplett mit 3D-Cockpit und größtenteils funktionsfähigen Cockpit-Elementen. Ignoriert man die Ansagen des Towers oder der weiteren Flugkontrolleure, zieht das den Abbruch der Flugleitung nach sich, man ist also bis zur erneuten Kontaktaufnahme auf sich gestellt. Flugpläne können erstellt und dem Tower übermittelt werden, man wechselt von einer Funkbake zur anderen, kurz: So einen Vogel real zu fliegen kann kaum spannender sein.

Aktuelles Equipment

Sowohl meine Weltraum- als auch die Atmosphären-Simulatoren würden nur halb so viel Spaß machen, wenn nicht wenigestens halbwegs brauchbare Kontrollen verfügbar wären. Von den knubbeligen C64-Joysticks bis meinem aktuellen Saitek X52 H.O.T.A.S. oder gar Profi-Systemen war es ein weiter Weg, aber ohne möchte ich kein virtuelles Flugzeug mehr besteigen müssen. Und da manchmal die Buttons oder Achsen nicht ausreichen, kann man die meisten Simulatoren problemlos mit mehreren Geräten betreiben. Ich habe beispielsweise ein Elgato Stream Deck und das Side Panel des Logitech Farm Simulator Heavy Equipment Bundles, das ich als Restposten günstig geschossen habe, im Einsatz. Mir fehlen noch Ruderpedale, aber die Sammlung wächst stetig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich mir die auch noch besorge. Mindestens der X-Plane 12-Simulator unterstützt neben mehreren Eingabegeräten auch mehrere Monitore und so fliege ich derzeit gemütlich mit Blick auf das komplette Cockput durch die virtuelle Weltgeschichte.

Autitives

audio Hörgenüsse aller Art, sei es nun Musik oder ein gut gemachtes Hörspiel, möchte ich Dir in dieser Rubrik vorstellen.

Ich stand - und stehe - außerdem gleichermaßen gerne vor Mikrofonen und Lautsprechern als auch dahinter, mal alleine, mal mit anderen Menschen.

Unterabschnitte von Autitives

Musik

music

Musik war und ist ein großer Teil meines Lebens. Ich möchte gerne meine eigenen Erfahrungen vor, auf und hinter der Bühne mit euch teilen.

Unterabschnitte von Musik

Unterabschnitte von Ayreon

Ayreon Universe

ayreonuniverse

Mit Ayreon Universe ist das vormals als unmöglich Angenommene möglich gemacht worden.

Eine Live-Show, mit all den Gastmusikern der verschiedenen Bands, die Ayreon so besonders machen. Qualitativ stand die Show den Studioalben in nichts nach und so verwundert es nicht, dass direkt aus den Aufnahmen von drei Performances ein weiteres Album zusammengestellt wurde.

Wetere Inhalte folgen.

Reisen

travel Es muss nicht immer das Ausland sein, auch Deutschland hat unglaublich schöne Orte, die man mal besucht haben sollte. Wenn es dann doch mal über die heimischen Grenzen hinausgeht, habe ich eine Vorliebe für den kühlen Norden, mit der schwülwarmen Luft im Süden komme ich eher nicht so gut klar. Aber Ausnahmen bestätigen auch hier die Regeln, wie ich feststellen durfte.

Unterabschnitte von Reisen

Unterabschnitte von Ausland (WIP)

Reading the Room

Ich träume schon seit meiner Jugend davon, einmal nach Japan zu fliegen und dort Land, Kultur und Leute kennenzulernen. Seit kurzem gehe ich diesen Wunsch aktiv an, versuche, mein Japanisch auf ein Level zu bringen, mit dem ich wenigstens grundlegend kommunizieren kann und beschäftige mich wieder mit allem, was man als Besucher dieses Landes beachten sollte.

In einem YouTube-Video bin ich über die Aussage einer Japanerin gestolpert, die berichtete, dass ausländische Besucher in der Bahn oft laut seien und sie wundere sich, ob diese Menschen nicht die Fähigkeit hätten, “den Raum zu lesen”. Im ersten Moment war ich etwas erstaunt darüber, dass sie das erwähnte, denn für mich wäre es ganz selbstverständlich, mich dem Umfeld angemessen zu verhalten. Dass die Menschen in japanischen Zügen eher still sind und sich nicht laut unterhalten oder gar laut Musik hören war mir schon bekannt.

Den Raum lesen können

Der zweite Gedanke war dann aber auch, dass ich tatsächlich sehr oft mitbekomme, dass einige meiner Mitmenschen sich nicht sonderlich dafür interessieren, was in ihrer jeweiligen Umgebung angemessen ist. Es geht gar nicht so sehr um festgeschriebene Regeln, sondern um die ungeschriebenen Erwartungshaltungen. Wobei auch die geschriebenen Regeln hierzulande sehr häufig und mit einer (für mich) erschreckenden Selbstverständlichkeit ignoriert werden (man denke nur an Essen und Trinken in Bahnen, Rauchen in Nichtraucherzonen, Rasen in geschwindigkeitsregulierten Zonen, …), aber irgendwie beschäftigt mich das unbewusste Übertreten von gesellschaftlichen Regeln gerade viel mehr.

Bleiben wir der Einfachheit halber mal beim bildlichen Beispiel eines Raumes. Wenn ich in einen Raum komme, egal welcher Art, in dem sich Menschen befinden, versuche ich als erstes, die ungeschriebenen Regeln herauszufinden. Wie verhalten sich die Leute hier? Wie kommunizieren sie miteinander, wie reagieren sie auf bestimmte Dinge, gibt es erkennbare gemeinsame Verhaltensweisen? Reagieren sie auf mich, und wenn ja, wie? Das passiert bei mir ganz automatisch, und bis ich nicht mindestens die grundlegenden Regeln begriffen habe, werde ich mich nicht in irgendeiner Art auffällig verhalten. Im besten Fall bin ich nicht alleine unterwegs und meine Begleitung kennt diese Regeln bereits, dann wurde ich schon im Vorfeld vorbereitet. Und wenn nicht, würde ich es vorziehen, erst einmal alleine oder mit der jeweiligen Begleitung eine Weile “anzukommen”, zu beobachten und dann erst Teil des Raumes zu werden.

Was ich aber vielfach bei anderen beobachte, ist folgendes: Sie bringen ihren eigenen Raum mit. Zuletzt fiel mir das bei einer Filmveranstaltung auf, wo die meisten Leute auf ihren Stühlen saßen und den Film anschauten, während ein kleiner Prozentsatz der Gäste sich im Hintergrund an der Bar versammelt hatte und lautstark ihr eigenes Programm fuhr. Dass sie die anderen, die wegen des Films gekommen waren, damit störten - es schien ihnen nicht einmal aufzufallen.

Ich frage mich aktuell, woran es liegt, dass manche Menschen offensichtlich “blind” für diese stillschweigenden Arrangements sind. Ich kann mich nicht in jemanden hineinversetzen, der seine eigenen Regeln mitbringt und sie als relevanter einschätzt, als die Regeln der Umgebung. Das gilt natürlich genauso für die Leute, die geschriebene Regeln ignorieren, auch dafür habe ich wenig Verständnis. Aber ich vermute, dass die Leute, von denen ich rede, die ungeschriebenen Regeln, die Regeln des Raumes, nicht lesen können. Und ich bin mir unsicher, warum sie es nicht können, ob das eine Erziehungsfrage ist oder ob ihnen wirklich die Fähigkeit dazu fehlt.

Unterabschnitte von Visuelles (WIP)

Unterabschnitte von Museen und Ausstellungen (WIP)

Unterabschnitte von Unbewegt (WIP)

Unterabschnitte von KI Bildgenerierung (WIP)

The Wall 2061

Auch wenn ich mich in den letzten Jahren eher selten für größere Live-Rollenspiele vor die Türe wage, war das Jahr 2061… ich meine das Jahr 2018 doch eine Ausnahme. Die kreativen Köpfe hinter dem The Wall 2061 Citygame hatten tief in die Taschen der dystopischen Trickkiste und der modernen Erzählkunst gegriffen und mal eben ganz Berlin gute 40 Jahre in die Zukunft katapultiert. Neben vielen über die ganze Stadt verstreuten Locations gab es auch viele stationäre Spieler (ich nenne sie hier NSCs, auch wenn das Spielprinzip etwas anders war), die ihr bestes taten, um die Spieler halbwegs am Plot entlang zu führen - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

Ich hatte eigentlich vorgehabt, als normaler, mobiler Spieler teilzunehmen, doch kurz vor dem Stichtag bekam ich über einen Freund die Anfrage, ob ich nicht Lust hätte, einen Hacker zu mimen, der eine Untergrundbar betrieb und nebenher seine Kasse mit Informationshandel aufbesserte. Wie konnte ich da nein sagen? Ich warf mich in Schale und holte mir meine Instruktionen ab. Viele waren es nicht und so nutzte ich die verbleibenden Tage, um die Location zu dekorieren und an einer spannenden Background-Story zu arbeiten, denn ein stumpfer Datenhehler würde weder mir noch den Spielern Spaß machen.

Am Tag des Events freundete ich mich mit einer Jungen Frau an, die sich mit zwei weiteren Spielern an meinen Rockzipfel hängte - sie wurden quasi zum Barpersonal und zu Teilzeit-Runnern, die halb Spieler und halb inoffizielle (weil nicht von der Spielleitung als solche eingesetzte) NSCs/stationäre Spieler waren.

Ich mache es kurz: Wir vier hatten einen Heidenspaß. Zwischen PCs, Laptops, Monitoren, VR-Brillen, Nebelmaschinen und diversen leuchtenden und piepsenden Deko-Elementen, die teilweise sogar von der c-base kurzfristig bereitgestellt wurden, schafften wir es, eine einmalige und dichte Atmosphäre zu kreieren. Die Spieler, die sich zu uns verirrten, vermissten eigentlich nur eins: Einen echten Barbetrieb, den die Spielleitung leider nicht noch einrichten konnte. Mit 150 Spielern, die potenziell jederzeit überall aufschlagen konnten, war das vermutlich aber auch eine größere Herausforderung als ich mir gerade ausmalen kann.

Bilder vom Event & KI-Umsetzung

Leider habe ich den Kontakt zu meiner neuen Bekannten verloren, daher kann ich sie leider nicht um Erlaubnis bitten, unsere gemeinsamen Fotos unverfälscht hier hochzuladen. Die Bilder hat Stefan Frank im Nachgang der Veranstaltung gemacht, als wir etwas Ruhe für das Shooting hatten. Leider waren meine beiden anderen Mitstreiter schon gegangen und so mimten wir zu zweit die Hacktivisten.

Hacking… Hacking… Fiat Lux! Fiat Lux! Enlightened Enlightened

Mittels Stable Diffusion und ein wenig Kreativität wurden die folgenden Bilder daraus:

Hacking… Hacking… Fiat Lux! Fiat Lux! Enlightened Enlightened

Ein ganz anderer Flair, aber mir gefällt’s. :)

Die ganze Bilderflut

Gamestorm Berlin hat auf deren Facebook-Account eine Menge Bilder der Veranstaltung und der entsprechenden Locations online gestellt. Dort findet ihr mit Sicherheit noch das eine oder andere spannende Zeugnis dieses denkwürdigen Tags.

By the way, The Wall 2061 lief für die meisten wohl nicht so gut. Die Bewertungen waren katastrophal, wie einer der Erfinder, Kevin Blank, in einem Youtube-Video (EN) sehr selbstkritisch erklärt. Ich glaube, uns in unserer Hackerbar hat die Tatsache gerettet, dass wir ein Kommunikationsknotenpunkt waren - und wenn zu wenig los war, haben wir unseren eigenen Parallelplot gesponnen. Und das kam offenbar auch bei den wenigen Besuchern ganz gut an. Wir jedenfalls hatten unseren Spaß.

Stardew Valley

Es gibt Tage, an denen versinke ich stundenlang in Stardew Valley . Ein Spiel, das von nur einem Entwickler (Eric Barone a.k.a. ConcernedApe) hauptverantwortlich entwickelt wird, auch wenn seit ca. 2018 weitere Entwickler unter anderem das Multiplayer-Framework, die Portierung auf weitere Plattformen und weitere Funktionen übernommen haben.

Was mich so an dem Spiel reizt? Trotz seiner repetetiven Kernstruktur (Tag beginnt, man schaut nach den Feldern, den Viechern und ggf. schaut man noch bei den Nachbarn vorbei, kauft ein, schlägt Holz oder haut Monster in den Minen platt, danach ins Bett und noch mal von vorn) bietet es gerade im gemoddeten Zustand unzählige Variationen, es gibt viel zu entdecken und kein (Spiel-)Tag ist wie der andere.

Auch stehe ich total auf das pixelig-schöne Kunstwerk, das ConcernedApe mit unglaublich gutem Blick für Details geschaffen hat. Es macht Spaß, Blaubeeren zu ernten, die dabei verpixelt mit einem satten PLOPP in hohem Bogen von den Büschen hüpfen. Die niedlich dahinwackelnden Pixel-NPCs mit ihren durch Symbol-Sprechblasen ausgedrückten Gefühlen (und den Textpassagen, die für Dialoge auftauchen) fast lebendig wirken. Die wunderschön gestaltete Welt aus Feldern, Wäldern, Bergen, Minen, Abwassersystemen, Meeren und Wüsten, die zu ausgedehnten Erkundungstouren einladen (mittels Mods wird diese Welt teils unglaublich viel größer und es kommen ganze Städte und Landstricht hinzu). Und dann sind da noch die liebevoll gezeichneten, leicht verpixelten Charakterbilder, die in den Dialogen auftauchen.

Trotz meiner Freude an der Pixelgrafik packt es mich ab und zu doch und ich versuche, mir die Charaktere vorzustellen, wie sie wohl im echten Leben und nicht nur auf einem 50x50 Pixel-Fensterchen aussehen würden. Das sagt sich leicht, so ohne sonderlich ausgeprägtes bildliches Vorstellungsvermögen. Bis vor kurzem war das Ganze also eine ziemlich hohe Hürde für mich, die ich nie geschafft habe.

Auftritt Stable Diffusion

Wer mich etwas kennt wird sicher mitbekommen haben, dass ich mich in den letzten Monaten und Jahren viel mit KI-Bildgenerierung beschäftgt habe. Anfangs hauptsächlich mit den rechtlichen und technischen Aspekten (Was für Bilder sind in die Modelle eingeflossen? Besteht Urheberrecht und wie ist das, wenn die Bildinformationen in einem neuronalen Netz verwursten wurden? Was braucht man, um so ein KI-Modell zu betreiben, welche Alternativen gibt es, wie sieht es mit Datenschutz aus, etc.), doch mit der Anschaffung des neuen PCs waren die Tore für die lokale Bildgenerierung weit offen. Und 24GB Arbeitsspeicher auf der Grafikkarte sollen ja auch nicht verstauben.

Machen wir einen Sprung in die inzwischen vergangene Jetztzeit - in diesem Fall0 Anfang Juli 2024. Ich hatte gerade das 1&1-Desaster ) hinter mir und ein paar Tage Urlaub genommen, um mal ein wenig abzuschalten. Also: Folker schaltet ab und den PC an. KI-Bildgenerierung mittes Stable Diffusion über ComfyUI ist mittlerweile kinderleicht und es braucht nur ein paar Minuten, um sich die aktuellen Quellen herunterzuladen, mittels Python eine virtuelle Umgebung (venv, virtual environment) zu erstellen und alle Abhängigkeiten automatisch installieren zu lassen. Dann noch die Lieblings-Checkpoints (so heißen die KI-Modelle) wie z.B. Dreamshaper XL herunterladen und es kann losgehen.

Naja, jedenfalls fast. Im Gegensatz zum stabilen, aber etwas unflexiblen stable-diffusion-webui ist Comfy erst einmal… naja, erschlagend. Die Oberfläche ist komplett modular aufgebaut und man kann wie bei analogen Synthesizern die einzelnen Elemente miteinander verknüpfen und so komplexe Abläufe definieren. Zum Glück hatte ich mich schon ein wenig damit beschäftigt und wusste grundlegend, was ich brauche und erreichen möchte. Dennoch artete es in ein stundenlanges Basteln und Finetuning aus, bis das grundlegende Framework stand.

Die restlichen Stunden verbrachte ich dann mit dem sogenannten Prompt Engineering, also dem Anpassen und Optimieren der Anfragen an das KI-Modell, um das gewünschte Ergebnis herauszukitzeln.

Einige Außenstehende mögen sich jetzt (vollkommen zu Recht) fragen, wie das denn geht, wenn man mit ADHS doch dauernd Konzentrationsschwankungen hat und von einem Thema zu anderen springt. Das ist das Kuriose an ADHS - bei vielen Tätigkeiten ist das auch genau so. Bei den allermeisten sogar. Aber es gibt ein paar wenige Dinge, bei denen wir Betroffenen stundenlang am Ball bleiben können, weil uns das Thema so fesselt. Wir nennen das Hyperfokus, manche können das nach langem Üben sogar gezielt steuern. Davon bin ich leider noch weit entfernt, denn so ein Hyperfokus sorgt unter anderem auch dafür, dass ich mich abends mit einem Thema beschäftige und vom klingelnden Wekcer daran erinnert werde, dass ich gefälligst geschlafen haben sollte und jetzt zur Arbeit muss. Die Zeit nehme ich während eines Hyperfokus nahezu gar nicht wahr, noch weniger als sonst schon.

Erste Resultate

Egal wie, ich hatte ja Urlaub und Zeit spielte nur eine untergeordnete Rolle. Als nach etlichen Stunden die ersten Bilder auf dem Bildschirm materialisierten, war ich hin und weg. So sähen die Charaktere des Spiels also in der echten Welt aus. Könnten sie jedenfalls. Oder vielleicht doch ganz anders? Das Finetuning ging weiter und nach noch ein paar Stunden hatte ich die ersten drei Charaktere Abigail , Emily und Sophia halbwegs zu meiner Zufriedenheit modelliert:

Abigail Abigail Emily Emily Sophia Sophia.

Ich werde mit der Zeit (wenn mich das Interesse nicht wieder vorzeitig verlässt wie üblich, doch Stardew Valley und KI-Bildgenerierung sind bisher immer nach ein paar Wochen wieder in den Fokus gerückt) vermutlich noch weitere Charaktere aus diesem Spiel in die hochauflösende KI-Welt holen. Und solange es keine gegenteilige Bitte seitens ConcernedApe gibt, werde ich sie hier veröffentlichen - auf KI-generierte Kunst gibt es sowieso kein Copyright, es könnte höchstens um die Rechte an den Charakteren ansich gehen. Und ich hoffe, das ist durch die Kunstfreiheit abgedeckt.

Unterabschnitte von Bewegt (WIP)